Die gezielte Besiedelung unserer Gegend erfolgte etwa um das Jahr 1.000 n. Chr.

Bereits 1108 wurde dann in Wullersdorf eine Kirche eingeweiht. Wullersdorf wurde zur Pfarre erhoben und von den Babenbergern dem Kloster Melk geschenkt. Aus der ursprünglich sehr großen Pfarre wurden immer wieder Teile ausgegliedert und neue Pfarren gegründet.

Das durch die Besiedelung neu gewonnene Land wurde von den Landesherrn an Adelige und Klöster gegeben. Dadurch entwickelten sich im ganzen Land sogenannte Grundherrschaften als Eigentümer von Grund und Boden.
Die Grenzen der einzelnen Herrschaften waren oft sehr unregelmäßig. Oftmals teilten sich mehrere Herrschaften eine Ortschaft, wobei die Größte dann die Ortsobrigkeit (niedere Gerichtsbarkeit) ausübte.

Durch Kauf und Tausch von Grundstücken änderten sich auch die Eigentumsverhältnisse. So um das Jahr 1500 hatten sich zwei Herrschaften gebildet. Die Größere, sie gehörte den Grafen von Hardegg, stellte den Marktrichter und war Ortsobrigkeit. Die Kleinere gehörte dem Kloster Melk.
1651 kaufte das Kloster Melk die Herrschaft Wullersdorf aus dem Besitz der Hardegger und war damit, bis 1848, Alleineigentümer.

Die Wullersdorfer Grundherrschaft bewirtschaftete einen Teil ihres Grundbesitzes selber, gab den größeren Teil aber an "Untertanen" zur Bewirtschaftung weiter.
Die Untertanen mussten bei der Übernahme dem Grundherrn "Treue und Gehorsam" schwören. 1848 endete diese "Untertänigkeit". Die dann "ehemaligen Untertanen" konnten Grund und Boden als Eigentum erwerben.

Mussten die Untertanen ihrem Grundherrn Treue und Gehorsam schwören, so war es die Pflicht der Grundherren für "Schutz und Schirm" zu sorgen. Dadurch entstand die "Wullersdorfer Wehrkirche" [Siehe Ausschnitt aus dem Bild von Franz Mayer - 1756].

Das ursprünglich große Pfarrgrbiet wurde durch Ausgliederungen kleiner, die Gemeinde wurde durch Eingliederungen (in den letzten Jahrzehnten) größer.
Urkunde aus 1108
Urkunde aus 1108
Von den im Kloster Melk aufbewahrten alten Urkunden ist die "Nummer 2" für Wullersdorf und seine Umgebung am interessantesten.
Unter dem Datum 10. Oktober 1108 werden Wullersdorf - und viele Orte der Umgebung - erstmals in einer Urkunde angeführt.

Wullersdorf wurde zur Pfarre ernannt und die zugehörigen Pfarrorte wurden einzeln aufgezählt.

Folgende Dörfer gehörten zur Pfarre:
Wullersdorf, Immendorf, Kalladorf, Guntersdorf, Grund, Obersteinabrunn, Windpassing, Suttenbrunn, Kadolz, Mailberg, Obritz, Schalladorf, Untermarkersdorf, Alberndorf und Auggenthal.

In vielen der Orte werden im Jahr 2008 diese 900 Jahre gefeiert. Auch Wullersdorf hat dazu einige Aktivitäten.

Orte

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